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Die evangelische Kirche in EßweilerKirchengeschichte

Als Beleg für eine frühe Christianisierung der Bevölkerung in der Gegend von Eßweiler wird mancherorts der 1904 auf der Gemarkung gefundene Silberlöffel gewertet, da die an Weintrauben pickenden Tauben als Symbol der christlichen Seele gedeutet werden. Zumindest zeigt er, dass schon damals Kontakte zum Christentum bestanden.

Eßweiler gehörte bis zur Reformation mit den anderen Orten des "Essweiler Tales" zu einer gemeinsamen Pfarrei. Pfarrkirche war die Hirsauer Kapelle in Hundheim. 
Eine erste Spaltung erfolgte 1544, als Eßweiler mit Oberweiler im Tal und Hinzweiler zu einer eigenständigen Pfarrei mit einer eigenen Kirche in Hinzweiler zusammengefasst wurde. Ursache war wohl der Übertritt der damaligen Herren, der Rhein- und Wildgrafen, zum lutherischen Glauben.
1595 kam das "Essweiler Tal" zu Pfalz-Zweibrücken. Man musste zum reformierten Glauben wechseln.
1601 kam Eßweiler zur Pfarrei Bosenbach. Nach Ende des 30 jährigen Krieges wurde sie mit der Pfarrei Hinzweiler vereint, wo der Pfarrer auch seinen Sitz hatte. 1709 wurde zusätzlich für das "Essweiler Tal" eine lutherische Gemeinde gegründet.

1746 kam Eßweiler wieder zur Pfarrei Bosenbach. Dort verblieb man bis 1971. Seit damals gehört Eßweiler mit Kreimbach-Kaulbach und Rothselberg zur Pfarrei Rothselberg.

Die evangelische Kirche

1733 wurde in Eßweiler mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen. Das Langhaus von damals ist heute noch vorhanden. 1865 wurde der hölzerne Dachreiter wegen Baufälligkeit abgerissen und es wurde ein steinerner Turm angebaut.

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In den 1950er Jahren wurden zwei neue Glocken aufgehängt.

Im zweiten Weltkrieg wurden die Glocken zur Landesverteidigung  eingeschmolzen. In den 1950er Jahren konnten zwei neue Glocken besorgt werden. Sie wurde mit einem festlich geschmückten Zug abgeholt und wieder im Turm aufgehängt. 

Im Jahre  1869 vom württembergischen Hoforgelbauer E.F. Walcker, Ludwigsburg, eine mechanische Kegelladenorgel geliefert. Die Orgel wurde 1979 restauriert. Sie ist noch im Original erhalten.

Hier einige technische Daten der Orgel (für den, der was davon versteht):

Manual  
Prinzipal 8'
Gedackt 8'
Viola da Gamba 8'
Oktave 4'
Flöte 4'
Oktave 2'
Mixtur 3f. 2 2/3'
Pedal  
Subbaß 16'
Oktavbaß 8'
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