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Als wahrer Fan konnte ich nicht zufrieden sein, bis ich die Titel der Stücke entdeckt hatte, die sie gespielt haben, um mir die Klavier-Arrangements zu beschaffen als Erinnerung an die Auftritte der Kapelle. Manche Titel erfuhr ich von den Musikern selbst, manche habe ich nie gefunden, andere habe ich nur unter Schwierigkeiten entdeckt. Ein oder zwei Beispiele mögen meine Probleme illustrieren.
Als ich Jahre später Noten mit einem Musikfreund verglich, fand ich zu meiner Überraschung heraus, dass der erste Satz eines meiner gesammelten Walzer identisch mit dem dänischen Volkslied „Necken“ war. Der Versuch, einen Walzer, der auf diesem Thema basiert, in Kopenhagen zu beschaffen, schlug jedoch fehl. Weitere Versuche, die ich zu Hause unternahm, waren ebenso erfolglos. Schließlich erkannte ein Musikhändler meine Noten als englischen Walzer, der 30 Jahre zuvor veröffentlicht worden war. Meine Nachfrage in London ergaben „The Waterspite Walz“ von Coote, inspiriert vom Lied des Meergottes.
Bei einem anderen Walzer, den ich in einem Theater hörte, ergab die Nachfrage beim Orchester, das es sich um „The Petvot Walz“ handeln würde. Mit diesem nicht sehr aussagekräftigen Namen versuchte ich vergebens, eine Kopie zu beschaffen. Als ich den Walzer erneut hörte bat ich meinen Informanten den Namen aufzuschreiben. Daraus ergab sich, dass es sich um „The Bedford Waltz“ handelte, was er als Ausländer als Petvot deutete.
Es dauerte bis 1895 bis ich zufällig auf den Titel eines auffälligen Marschs stieß, den ich außer von der Kapelle Gilcher nirgends mehr gehört hatte. Brahm's Tänze und Liszt's Rapsodien erweckten in mir die Liebe zu ungarischer Musik, und die Liebe wuchs zur Passion als ich das fantastische Feuer und den Rhythmus der Kapelle hörte, mit der Herr Barcza so oft unser Land besuchte. Um die ungarische Musik weiter zu erkunden besuchte ich Budapest, wo ich, neben vielen ungarischen Schätzen, zufällig eine Sammlung von 5 revolutionären Märschen aus der Zeit Kossuth's7 kaufte. In diesem kleinen Buch entdeckte ich nach 23 Jahren meinen Lieblingsmarsch, das trotzige „Jasz Kun“ aus der Provinz Cumania in Ungarn. Auf deutsch heißt er „Die Sensenmänner“ bzw. auf englisch „The Scythemen“, nach den Waffen mit denen die Bauern bei der Revolution von 1848 kämpften.