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Rudolph Schmitt:

Ein weiterer Wandermusikant aus Essweiler war Rudolph Schmitt, geboren am 12.02.1900 in Eßweiler, als Sohn des Wandermusikanten Simon Peter Schmitt (Posaune).

Er lernte mit 11 Jahren das Klarinettenspiel bei Gustav Hebel (Jettenbach) und wurde später zu einem der berühmtesten Klarinettisten der USA. 1913 reiste er das erste mal mit Gustav Hebel und der "Ulrich-Band" aus Kreimbach-Kaulbach nach Holland.


Die "Ullrich Band", mit der Rudolf Schmitt später nach Holland zog, um 1910

Danach, 1914 ging Schmitt dann mit seinem älteren Bruder Karl, seinem Cousin Jakob Meisenheimer und ein paar anderen Verwandten nach Texas, Kansas, Mexiko und Chicago, wo R. Schmitt Unterricht bei Anthony Quitsow und Heinrich Sallmann nahm, 1917 ging Schmitt mit einer dänischen Kapelle zur Kryll Concert Band, mit der er dann auf Tournee durch den Mittleren Westen der USA ging. Danach spielte er im Chicago Civic Orchestra (Städtisches Orchester), bei der Chicago Civic Opera Company, in einer Ausbildungsgruppe für junge Symphoniemusiker, beim Radiosender W.G.N. und in Kinoorchestern als 1. Klarinettist. 
1932 ging Schmitt nach San Fransisco und spielte im San Fransisco Symphonie Orchestra unter der Führung von Pierre Monteux, in der San Fransisco Opera Company, im Paramount Movie Studio in Hollywood, bei den Radiosendern NBC und CBS in San Fransisco und im San Fransisco Wind Instrument Ensemble (Blasinstrumentenensemble). In San Fransisco spielte Schmitt unter berühmten Dirigenten wie Bruno Walter, George Szell, Leopold Stokowski, Arthur Bodanski, Fritz Reiner, Bernadino Molenari, Leonhard Bernstein, George Solti und Otto Klemperer. 
Über San Fransisco sagt Schmitt in einem Interview: "Ich verliebte mich damals in die Stadt und seither liebe ich sie (8)". Während seiner Zeit in San Fransisco gab Schmitt ein Konzert bei dem er das Bartok Trio "Contrasts" für Klarinette, Violine und Piano mit "Miss Wiener" und "Miss Tilly" spielte was einen Musikkritiker dazu bewegte Rudolph Schmitt als besseren Klarinettisten als Benny Goodman zu bezeichnen:
"Goodman has recorded the piece and made it familiar, but Rudolph Schmitt who played it last night(...) is a much more accomplished clarinetist. Consequentely the piece came to life for the first time (9)" (Goodman der das Stück aufgenommen hat machte es vertraut, aber Rudolph Schmitt, der es letzte Nacht spielte(...) ist ein vielmehr vollendeter Klarinettist. Folglich kam das Stück erstmals richtig zur Geltung.) 
1956 spielte Schmitt dann in der Long Beach Municipal Band(Städte Band) in Südkalifornien und war ein gefragter Klarinettenlehrer am Mills College in Oakland Kalifornien. 
Seinen Lebensabend verbrachte R. Schmitt in Long Beach mit seiner Familie. Seine Lieblingskomponisten waren Mozart, Brahms, Beethoven und Wagner. Neben seinen B- und A-Klarinetten spielt er auch Saxophon. Bei aller Berühmtheit in den USA hatte Schmitt seinen Heimatort Essweiler nicht vergessen. Er kam öfter zu seinen Verwandten nach Essweiler zu Besuch. 


Rudolf Schmitts Vaterhaus in Essweiler


Kopien aus dem Notenheft, mit dem Vermerk Rudolph Schmitt, Chicago 1916. Und der ersten Seite mit dem Namen Jakob Meisenheimer.

Biografie:

  • Geboren am 12.02.1900 in Eßweiler
  • lernte mit 11 Jahren Klarinette
  • ging 1913 mit der Ulrich Band nach Holland
  • 1914 reiste er nach Texas, Kansas, Chicago und Mexiko
  • 1917 ging er mit der Kryll Concert Band auf Tournee durch den Mittleren Westen der USA
  • danach spielte er in mehreren Orchestern als 1. Klarinettist
  • 1932 ging er nach San Fransisco, spielte dort in mehreren Orchestern, u.a. in den Paramount Movie Studios in Hollywood
  • 1956 spielte Schmitt in der Long Beach Municipal Band und unterrichtete am Mills College in Oakland, Kalifornien.
  • Seinen Lebensabend verbrachte er in Long Beach, wo er am 30.08.1993 verstarb.