Bei der Verlegung einer Gasleitung im Jahre 1973 wurden am Trautmannsberg in den Gemarkungen Essweiler und Jettenbach Funde gemacht, die auf ein umfangreiches Bauwerk aus römischer Zeit hindeuteten. Da diese Gasleitung im Jahr 2003 durch eine 2. Röhre erweitert werden sollte, wurde zur Sichtung und Sicherung der Fundstätten zwischen Oktober 2002 und März 2003 Grabungen durch Mitarbeiter des Amtes für archäologische Denkmalpflege in einem vorher festgelegten Grabungsbereich, der nur das durch den Gasleitungsbau betroffene Areal einschloss, durchgeführt.
Bei diesen Grabungen wurden, neben Tonscherben und Münzen aus römischer Zeit, auch die Mauereste zweier Gebäude, manchmal mit kaum mehr als 15 Zentimeter Erde bedeckt und mitgenommen von der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen, unter denen sie viele Jahre schlummerten, entdeckt.
Der 1. Mauerrest (Bild links), ca. 30 m lang und 50 cm dick, wird als Mauer eines Wohngebäudes angesehen. Weitere Ausgrabungen an diesem Gebäude konnten nicht vorgenommen werden, da es ausserhalb des vorher festgelegten Grabungsbereichs liegt.
Der zweite Mauerrest, etwa 60 Meter vom Wohngebäude entfernt, konnte dagegen genauer untersucht werden.
Vermutet wird, dass dieses Gebäude, bei dem auch Innenmauern erhalten sind, einst als Stall diente. Dieser Bereich der römischen Ansiedlung wurde intensiver unter die Lupe genommen. Die Mauern wurden zwischen 60 Zentimetern und 1 Meter tief freigelegt.
Geomagnetische und geoelektrische Vermessungen des Geländes, deren Auswertungen eine Art "Röntgenbild einer Bodenfläche" zeigen, ergaben noch Überaschungen:
Das Wohngebäude ist wesentlich grösser als bisher angenommen, die Grösse wird auf ca. 35 mal 38 Meter geschätzt. Die geschulten Augen der Archäologen erkannten Reste der Innenmauern und das Eingangsportal. Eventuell war ein Zierteich (der runde Fleck auf Bild 7) vorhanden. Und es gibt Spuren weiterer Bauten auf dem Areal.
Dicht bei den römischen Resten wurden noch weitere Funde gemacht: Aus vorkeltischer Zeit (ca. 800 v.Chr.) wurden Siedlungsspuren entdeckt. Es handelt sich dabei um Keramikfunde und um Vorratsgruben.
Um die Reste für die Nachwelt zu erhalten, die vielleicht über bessere Techniken oder mehr finanzielle Mittel für die weitere Forschung verfügen wird, wurden die ausgegrabenen Mauern sorgfältig eingepackt und wieder zugeschüttet, in der Hoffnung, dass die nachfolgenden Bauarbeiten an der Gasleitung keine allzugrossen Schäden anrichten.