Aus der Chronik des TuS Eßweiler

Nach dem Ersten Weltkrieg spielten erstmals die aus England heimgekehrten Kriegsgefangenen bzw. die in England internierten jungen Musiker in Eßweiler Fußball. Bald hatte man schon so viele Spieler beisammen, dass man eine Mannschaft bilden und einen Verein gründen konnte.
Im Jahre 1924 konstituierte sich in Eßweiler ein Sportverein mit dem Namen "Bürgerlicher Sportverein Eßweiler". Das erste offizielle Fußballspiel fand an Ostern 1924 gegen den damals schon spielerfahrenen SV Hinzweiler statt und wurde mit 0:14 Toren verloren.

Im Jahre 1928 wurde der Verein in einen Arbeitersportverein umgewandelt, eine Turnerabteilung mit einer Mädchenriege wurde angegliedert. Von nun an hatte der Verein seinen heutigen Namen: Turn- und Sportverein Eßweiler.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Vereine gleichgeschaltet, der Arbeitersportverein wurde verboten und in einen "Allgemeinen Turn- und Sportverein" umgewandelt.  Nach 1938 erlosch der Spielbetrieb, da fast alle Spieler zur Wehrmacht eingezogen wurden. Während des Krieges geriet der Fußball weitgehend in Vergessenheit, der Sportplatz wurde wieder mit Wald bepflanzt, offenbar wusste niemand, ob in Eßweiler jemals wieder Fußball gespielt würde.

Aber nach Kriegsende entstanden die Vereine wieder neu. Zwar konnte Eßweiler mit den wenigen Spielern, die aus dem Krieg heimgekehrt waren, keinen eigenen Spielbetrieb organisieren, aber man spielte einstweilen in einer Fusion mit Rothselberg. Dort fand sich damals eine bemerkenswert gute Mannschaft zusammen, mit Spielern aus Rothselberg, Eßweiler und Kreimbach-Kaulbach.

Nachfolgend einige Fußballbilder (Wer mehr Informationen dazu hat oder die Sieler identifizieren kann bitte bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden! Danke.)

Erst im Jahre 1949 waren wieder genug junge Spieler vorhanden, um einen eigenen Spielbetrieb durchzuführen. Da aber kein eigener Sportplatz vorhanden war, musste der damalige Rothselberger Sportplatz ("auf der Hall") im Engler gegen Zahlung einer Miete benutzt werden.

Der heutige Sportplatz "In der Hollerwies" verdankt seine Entstehung dem großen Streik der auf dem Schneeweiderhof beschäftigten Steinbrucharbeiter im Jahre 1952. In einer großangelegten und großartigen Aktion wurde das Gelände als Sportplatz angelegt.

Die Nachkriegszeit wies einige sportliche Höhepunkte auf. 1955 wurde Eßweiler nach einem 4:1-Erfolg über die Spielvereinigung Hermannsberg Pokalmeister der C-Klasse Kusel, Gruppe Nord.
Zwei Jahre später konnte dieser Erfolg wiederholt werden, Eßweiler war damit zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen qualifiziert und schaffte den Aufstieg in die B-Klasse Kusel, ein beachtlicher Erfolg, wenn man bedenkt, dass es damals im Kreisgebiet 3 C-Klassen und nur eine B-Klasse gab.

1962 wurde Eßweiler Pokalsieger in der B-Klasse. Der Abstieg nach 6 Jahren zurück in die C-Klasse war schmerzlich, inzwischen machten sich Nachwuchssorgen breit, es wurde zusehends schwieriger, "elf Mann" aufbieten zu können, so dass man sich schließlich gezwungen sah, sich mit dem Lokalrivalen Rothselberg, der von ähnlichen Sorgen geplagt war, im Jahre 1968 zu einer Spielgemeinschaft zusammenzuschließen. Heute kann man rückblickend sagen, dass dies ein richtiger Schritt war, der auch zu einem Erfolg wurde.

Aber in der damaligen Zeit stieß die Vereinigungsentscheidung weder in Rothselberg noch in Eßweiler auf volle Akzeptanz. Einige Spieler kehrten der Spielgemeinschaft vorübergehend den Rücken. Trotzdem war 1971 wieder ein gewisser Erfolg zu verzeichnen, doch die SG verpasste nach einem verlorenen Meisterschaftsendspiel gegen Kreimbach-Kaulbach in Wolfstein den Aufstieg in die B-Klasse.

Nach 1971 erfolgte spielerisch ein Neuaufbau, viele ältere Spieler zogen sich zurück und eine junge Mannschaft formierte sich. In dieser Zeit wurden erstmals Trainer in der Spielgemeinschaft beschäftigt. Vom 3 bis 5. August 1974 feierte der immer noch eigenständige Verein sein 50-jähriges Jubiläum, unvergessen ist die Eröffnung der Festlichkeiten mit einem Boxabend.

In den Jahren 1982 bis 1984 wurde das heutige Sportheim errichtet, in den Jahren 1992 bis 1996 wurde dieses Sportheim erheblich erweitert. Weiterhin wurde die Flutlichtanlage errichtet, die Stromversorgung sichergestellt, das Sportgelände drainagiert und ein Ballfangzaun installiert. Seit der Meisterschaft im Jahre 1988 gehört Eßweiler-Rothselberg der B-Klasse Gruppe Nord an bzw., wie das jetzt heißt, der Kreisliga Kusel, Gruppe Nord.

(Auszug aus der Vereinschronik von Dr. Rudi Emrich)